Auftrag und Bestreben des FVL
Der Fischereiverein Liechtenstein (FVL) ist seit seiner Gründung im Jahr 1953 bestrebt, seinem durch das Fischereigesetz erteilten Auftrag nachzukommen. Dazu werden von den Mitgliedern des Vereins unzählige Arbeitsstunden in die Hege und Pflege der Gewässer und in die Aufzucht und den Schutz der heimischen Fischarten investiert.
Im Jahr 1972 erbauten die Mitglieder des Fischereivereins in Fronarbeit das erste Bruthaus in Ruggell. Damit war die Grundlage geschaffen worden, um die Bestände insbesondere der heimischen Bachforellen zu sichern bzw. zu stärken. Etwa 20 Jahre nach der Erstellung des Bruthauses war eine Sanierung notwendig geworden. Auch diese wurde mit grossem Engagement von den Mitgliedern des Fischereivereins vorwiegend in Fronarbeit verrichtet.
Im Jahr 1999 unternahm der Vorstand des FVL erneut einen Vorstoss, um das inzwischen sehr in die Jahre gekommende Bruthaus in Ruggell neu zu errichten. Der FVL verfügte über gewisse Mittel, um das Projekt anzustossen und mitzufinanzieren. Auch die Mitglieder waren wieder bereit, im Frondienst Arbeitseinsätze zu leisten, wodurch sie ihre Verbundenheit zum Verein und zum gesetzlichen Auftrag wiederspiegelten. Schliesslich war es aber nur durch die grossartige Unterstützung des damaligen Amtes für Umweltschutz sowie die grosszügige finanzielle Mitwirkung des Landes Liechtenstein möglich, das neue Bruthaus im Juni 2005 unter den Augen von Ehrengästen aus Landes- und Gemeindepolitik sowie den Mitgliedern des Vereins einzuweihen und in Betrieb zu nehmen.
Mit dem Neubau des Bruthauses 2005 legte der FVL den Grundstein, um neben der bisherigen Zucht von Bachforellen auch andere heimische gefährdete Fischarten zu fördern. Konkret beteiligte sich der FVL am internationalen Seeforellen-Programm, bei dem - der Programmname besagt es deutlich - Seeforellen gezüchtet wurden. Dieses Programm unterlag der Aufsicht des Amtes für Umweltschutz, und wurde in Zusammenarbeit mit Projekten in der Schweiz und in Österreich realisiert, zu welchen sich die entsprechenden Staaten, Behörden und Fischereiorganisationen bekannten.
Die Aufzucht der Äsche war ein weiterer Meilenstein für den FVL, der nur dank des neuen Bruthauses in geeigneter Form möglich wurde. Aktuell prüft der FVL die Aufzucht der Nase (Chondrostoma nasus), eine ebenfalls stark gefährdete Fischart, die zu der Familie der Cypriniden zählt.